Die Edertaler Naturschutzgebiete

Anlässlich seines 50jährigen Jubiläums hat der NABU Edertal die Schrift „Perlen der Landschaft. Edertaler Naturschutzgebiete und Naturdenkmale“ von Walter Meier und Wolfgang Lübcke herausgegeben. Darin werden zehn Naturschutzgebiete porträtiert. Mit Ausweisung des Nationalparks Keller-wald-Edersee zum 1.1.2004 gingen drei Wald-Naturschutzgebiete in dem Großschutzgebiet auf: „Bloßenberg“, „Dicker Kopf“ und „Rabenstein bei Af-foldern“.

Im Rahmen der Erweiterung des Nationalparks im Herbst 2020 wurde auch das NSG „Stausee von Affoldern“ Teil des Parks. Gleichwohl wird es noch nachfolgend unter den Edertaler Naturschutzgebieten beschrieben. Es war 1975 das erste in Edertal ausgewiesene NSG. Siehe Beitrag  "Zur Vogelfauna des Stausees von Affoldern als Teil des Na-tionalparks Kellerwald-Edersee" in den Vogelkundlichen Heften Edertal 48/2022, S. 15 bis 18.

 

Renaturiertes Altwasser im NSG "Ederauen zwischen Bergheim und Wega", Foto: Wolfgang Lübcke
Renaturiertes Altwasser im NSG "Ederauen zwischen Bergheim und Wega", Foto: Wolfgang Lübcke

Verblieben sind außerhalb des Nationalparks sechs Naturschutzgebiete. Drei davon betreffen Gewässer:  „Ederauen zwischen Bergheim und Wega“, „Schwimmkaute bei Mehlen“ und „Krautwiese am Wesebach“. Bei zwei NSG handelt es sich um Kalkmagerrasen: „Kalkrain bei Giflitz“ und „Zech-steinhänge bei Lieschensruh“. Das „Paradies bei Gellershausen“ ist ein ehe-maliger Hutewald und somit ein kulturhistorisches Denkmal.

Zuletzt wurde im Jahr 2002 das NSG „Krautwiese am Wesebach“ ausgewie-sen, das zuvor als sogenanntes Regenerationsgebiet bereits einstweilig si-chergestellt worden war. Die Schutzverordnung überreichte die damalige Re-gierungspräsidentin Oda Scheibelhuber dem NABU Edertal als Geschenk anlässlich seines 50jährigen Jubiläums.

Dass die benachbarten NSG „Schwimmkaute“ und „Krautwiese“ getrennte Schutzgebiete sind, hängt mit ihrer unterschiedlichen Entstehungsgeschichte zusammen. Es wäre sinnvoll, beide NSG zusammen zu fassen und um den Bereich oberhalb des Holzlagerplatzes bis hin zu dem „Neuen Teich“ bei Mehlen zu erweitern. So entstünde ein großes Schutzgebiet mit vielfältigen Teillebensräumen, das neben Nationalpark und Ederaue eine herausragende Bedeutung für den Naturschutz in Edertal hätte.

 

Orchideenstandort im NSG "Zechsteinhänge bei Lieschensruh", Foto: Wolfgang Lübcke
Orchideenstandort im NSG "Zechsteinhänge bei Lieschensruh", Foto: Wolfgang Lübcke

Wolfgang Lübcke